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Markus Wiehler – Berliner Original und Ost-West-Zeitzeuge

Markus Wiehler ist ein ganz normaler Bürger Berlins. Ganz normal?… Ein kleines Porträt über eine turbulente Biografie zwischen Ost – und West-Berlin.

…von Kindheit bis Heute…

Nach so vielen Jahren hat sich Berlins Geschichte zwischen Potsdamer Platz und Brandenburger Tor fast unsichtbar gemacht. Bürogebäude und Hotels – höher als die historischen Wahrzeichen – Glas und Stahlarchitektur zeugen eher von der Jetzt-Zeit. Aber wo sind noch die echten Zeitzeugen?
Es gibt sie noch, die Menschen, die aus ihrem eigenen Erfahrungsschatz erzählen können. Und was ist spannender, als echtes Leben aus einer gespaltenen Stadt kennenzulernen?

…möglicherweise der einzige „Ossi“ der gleich zweimal „rübergemacht“ hat!

Markus Wiehler ist Zeitzeuge. Als Jahrgang 1968, verbrachte er eine normale DDR-Kindheit mit FDJ-Abenteuern und Club Cola – allerdings ohne politisches Bewusstsein, bis die Politik auch in sein Leben trat und alles durcheinander brachte. Als Artistenschüler nutzte er 1988, bei einem Auslandsengagement in Paris, die Chance zu flüchten. Nach einjährigem Aufenthalt in West-Berlin wagte er es, nach Ost-Berlin zurück zu kehren. Dann wiederum ging er nach Bayern – sozusagen der zweite Versuch in West-Deutschland Fuß zu fassen. Letztendlich brachte ihn seine Liebe zu Berlin wieder zurück  in seine Heimatstadt.

…als der Tränenpalast noch keine Touristenattraktion war…

Auf dem Weg zum Zirkusfestival „Cirque de Domain“ durchlief er die Grenzstation zwischen Ost- und West-Berlin. Mit dem strengen Ausreiseprocedere und dem damit verbundenen Familiendrama, verspürte er  hier als 19jähriger am eigenen Leib, was der angsteinflößenden Grenzstation ihren Namen gab.

…wie ein Ossi das Wessi-sein lernte! …oder vom harten Brot der „Leichtigkeit des Seins“…

Als junger Akrobat aus einem reglementierten System in ein „freiheitliches“ System hinein geworfen zu werden, war ein nicht nur für damalige Verhältnisse schwerer Schritt.

…die hippe Mitte!

Inzwischen hat sich Markus Wiehler selbstständig gemacht. In einem Altbau mitten in Mitte lebt er jetzt, seit langem wieder, in seinem Ursprungskiez im Osten – der jetzt aber Westen ist. Er bekommt die Sanierungswut in direkter Nachbarschaft mit und auch die Kämpfe um die Initiative „Tacheles“. Clubs kommen und gehen – er kennt sie alle. Die alte Eck-Kneipe „Gambrinus“ bildete für ihn und andere Alteingesessene ein bisschen Heimatgefühl und nostalgischen Schutz…

…Zirkuskind…fahrendes Volk!

Er weiß auch noch um die stillen Winkel und die Geheimnisse, die in manchem Hinterhof schon in Vergessenheit geraten sind. Er ist außerdem in der Welt der Artisten und Künstler Berlins zuhause, kennt das Leben hinter den Kulissen… Auch heute noch ist er mit seinem Artisten-Freund von damals mit der Gruppe „LAMETTA“ unterwegs – inzwischen allerdings grenzenlos in der ganzen Welt…

Weitere Impressionen in der Bildergalerie – oder auf meinen Touren! Ich freue mich auf ihren Anruf.

Hier ein Interview von “Christiane Majajechi” (SWR Moderatorin) mit Markus Wiehler: